Osteopathie


Zitat: „Leben ist Bewegung. Ist sie eingeschränkt, erkrankt der Mensch.“

Der Osteopath erspürt also mit den Händen die großen und kleinen Bewegungen im menschlichen Körper und sucht nach Mobilitätseinschränkungen, um diese zu lösen und um die Selbstheilungskräfte (die Autoregulation) des Patienten zu aktivieren.

Die Osteopathie ist eine sanfte, manuelle ganzheitlich ausgerichtete Medizin, die bereits vor über 130 Jahren vom amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still entwickelt wurde, erreicht ab den 40er Jahren in den USA eine weite Verbreitung und fand ab den 70er Jahren zuerst in England, Holland und der Schweiz eine große Anerkennung in der Diagnostik und in der Behandlung von Funktionsstörungen.

Im Sinne der Osteopathie stehen die Struktur (z.B. die Gesundheit einer Zelle) und ihre Funktion (ihre Aufgabe, ihre Physiologie) in einem wechselseitigen Verhältnis. D.h. Strukturen und Funktionen sind miteinander gekoppelt. Der Krankengymnast sucht mit seinen Techniken nach speziellen Funktionsstörungen im Bewegungsapparat, der Osteopath berücksichtigt den Zusammenhang aller körperlichen Strukturen.

Analog zur Krankengymnastik wird also Folgendes untersucht:

  • das parietale System (das Muskel- und Skelettsystem) auf funktionelle Bewegungseinschränkungen
  • das viszerale System (dazu gehören die inneren Organe) auf Organbeweglichkeit, Eigenbewegung und deren Verbindung zum Organismus
  • das vaskuläre System (Arterien, Venen, Lymphsystem) auf arterielle Durchblutung, venöse und lymphatische Stauungen zum Organ bzw. zum Bewegungssystem
  • das fasziale System (die Bindegewebshüllen) auf Beweglichkeit und Restriktionen
  • das craniosacrale System auf Bewegung zwischen den Schädelknochen und die funktionelle Beweglichkeit des Kreuzbeins
  • die Zirkulation der Gehirnflüssigkeit und das Hormonsystem
  • der Zusammenhang zwischen membranösen System, Liquor, Beweglichkeit der Schädelknochen auf das Zentralnervensystem
  • die Beweglichkeit des Gehirnschädels und des Gesichtsschädels auf die Gehirnnerven
  • die Funktion des Kiefergelenkes

Alle diese Systeme des Körpers stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander. Der Körper funktioniert nur als Einheit bei einem harmonischen Zusammenspiel all dieser Systeme.