PNF (propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation)


PNF wurde in der 50er Jahren des letzten Jahrhunderts von Neurophysiologen in den USA entwickelt, kam in den 90er Jahren nach Deutschland und wurde hier ständig weiterentwickelt.

PNF ist ein Therapieansatz, der speziell für neurologische Erkrankungen geeigntet ist. Bei dieser Technik geht man davon aus, dass durch intensive Stimulation bestimmter Rezeptoren des Körpers (z.B. die sogenannten Propriozeptoren in den Gelenken, Muskeln und Sehnen) mittels Reizübertragung über das Nervensystem entsprechende muskuläre Reaktionen ausgelöst werden.

Ziel der PNF-Physiotherapie ist also demnach eine verstärkte Stimulation dieser Sensoren, um das neuromuskuläre Zusammenspiel anzuregen und damit physiologische Bewegungsmuster wieder anzubahnen bzw. zu erleichtern (Fazilitation).

In der Praxis handelt es sich um ein dreidimensionales (diagonal mit einer Rotationskomponente, von distal ausgehend) Bewegungsmuster, das gegen einen Führungswiderstand des Therapeuten durch den Patienten ausgeführt wird. Dieses sogenannte „Grundpattern“ erkennt das Zentralnervensystem als Teil eines physiologischen Gesamtbewegungsmusters, so dass auch gelähmte Körperabschnitte zu physiologischen Bewegungsmustern angeregt werden (Overflow-Prinzip). Diese Grundbewegungsmuster zeigt ein Fötus interessanterweise bereits vorgeburtlich.

Mittels der PNF-Methode können also Bewegungen wieder aktiviert, Muskelspannungen normalisiert bzw. Spastizität oder schwache bzw. gelähmte Muskeln wieder aktiviert werden.